nd-aktuell.de / 11.02.2016 / Unten links / Seite 1

UNTEN LINKS

Falls Sie noch nie etwas vom Bundesland Rheinland-Pfalz gehört haben - das ist nicht so schlimm. Die Bedeutung der von einigen Weinbergen durchzogenen Brache liegt vor allem darin, den Rest der Republik vom Saarland fernzuhalten. Aber das ist eine andere Geschichte. Die richtige lautet: Das Bistum Speyer, ein örtlicher Regionalverband des katholischen Aberglaubens, hat sich darüber empört, dass die Linkspartei in der Gegend mit einem Papst-Bild Wahlkampf macht. Begründung: Die Kommunisten haben sich nicht die Zustimmung der Kirche geholt, ergo: »unzulässige Vereinnahmung«. Droht den wahlkämpfenden Linken jetzt die Kreuzigung? Oder wird der Fall erst vor dem Jüngsten Gericht verhandelt? Offen ist auch, ob die »zahlreichen Bürger«, die »verwundert« beim Bistum angefragt haben, warum ihr Parteivorsitzender auf den Plakaten der anderen zu sehen ist, nun einem Exorzismus unterzogen werden müssen. Wie immer: Am Ende bezahlen die kleinen Leute. Amen. tos