Erfurt. Die Bahn kämpft nach dem Verlust eines wichtigen Teils im Thüringer Schienennetz nun verstärkt auch im Regionalverkehr mit der Konkurrenz durch Fernbusse. »Wir merken das vor allem auf den langen Strecken in Richtung Kassel, Göttingen und Würzburg«, sagte die für Thüringen zuständige Managerin der Bahntochter DB Regio, Yvonne Woelz, am Dienstag in Erfurt. Je nach Linie führe dies zu Fahrgasteinbußen zwischen fünf und 20 Prozent. Als Reaktion darauf will DB Regio ein spezielles Tarifangebot für Gelegenheitsfahrer ausweiten. Bislang setzen Fernbusse die Bahn vor allem im Fernverkehr unter Druck. Die Züge der DB Regio legten im vergangenen Jahr rund sieben Millionen Kilometer zurück. DB Regio hatte 2014 die Ausschreibungen für das bislang von ihr betriebene Saale-Südharz-Netz und für das seit Jahren von einem Konkurrenten befahrene Südthüringen-Netz verloren. Damit verfügt sie in Thüringen nur noch über einen Marktanteil von 34 Prozent. Die Zahl der hier Beschäftigten sank auf 330, im vergangenen Jahr waren es nach damaligen Angaben noch 570.
Ein Teil der Beschäftigten sei über Altersteilzeitregelungen ausgeschieden, andere zum Konkurrenten Abellio gewechselt, hieß es. Zudem sei die Arbeitszeit für ein Jahr abgesenkt worden. Die Tochter der niederländischen Staatsbahn fährt seit Dezember im Saale-Südharz-Netz. Die mit dessen Verlust verbundenen Rückgänge bei Wartungsaufträgen in der 2006 neu erbauten DB-Werkstatt in Erfurt hätten größtenteils kompensiert werden können, hieß es. dpa/nd
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