Mainz. Die rheinland-pfälzische Landesregierung sieht sich durch jüngste Studien bestätigt in ihrer Forderung nach einem bundesweit einheitlichen Lärmschutz. Die Forschung zeige: Lärm etwa durch Flugzeuge sei schon unterhalb von Grenz- und Zielwerten gesundheitsschädlich, erklärte das Umweltministerium auf eine Anfrage der Grünen. Deswegen müsse die Nachtruhe in ganz Deutschland festgeschrieben werden. Bürger sollten außerdem bei der Festlegung und Änderung von Flugrouten beteiligt werden. Dies versucht das Land zusammen mit Hessen und Baden-Württemberg im Bundesrat zu erreichen.
Forscher der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hatten im Mai Lärmbelästigung mit seelischen Krankheiten in Verbindung gebracht. Die Studie mit etwa 15 000 Teilnehmern aus den Kreisen Mainz und Bingen ergab, dass Depressionen und Angst desto häufiger auftraten, je höher die Lärmbelästigung war. Zu ähnlichen Ergebnissen war zuvor die NORAH-Studie zu Gesundheitsrisiken von Verkehrslärm gekommen. Insgesamt fühlte sich jeder Vierte in der von der Universität Mainz untersuchten Region stark oder extrem durch Lärm belastet. Unter den extrem belästigten Teilnehmern stand Fluglärm mit Abstand an erster Stelle. dpa/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1019999.mainz-dringt-auf-mehr-laermschutz.html