Bei der reichsten Volksgruppe
Martin Leidenfrost über Roma-Paläste und den Hass aus den Plattenbauten an der moldawisch-ukrainischen Grenze
Diese prunkvollen »Zigeunerpaläste« im Südosteuropa, ich wollte endlich mal einen von innen sehen. Ich fuhr dafür nach Otaci, an den moldawisch-ukrainischen Grenzfluss Dnister. Über Grenzstädte wurde genug geschrieben und auch darüber, wie ethnische Ukrainer im moldawischen Otaci den russischen Kriegsnarrativ nacherzählen und in der ukrainischen Schwesterstadt Mohyliw-Podilskyj den ukrainischen. Der Warenstrom der Ameisenhändler auf der Dnisterbrücke hat sich umgedreht, die Ukraine ist nun billiger. Wegen Sanktionen geht das Obst von den moldawischen Plantagen nicht mehr nach Russland, sondern in die wenig lukrative Ukraine. Ich war schon zu Beginn des Krieges in Otaci, an beiden Ufern des Dnister ging es seither runter.
Moldawien wird von der moldawisch-rumänischen Staatsnation sowie von Ukrainern, Russen, Gagausen und Bulgaren besiedelt. Roma sind eine Minderheit, sie prägen nur vier oder fünf Gemeinden. Da wir Roma automatisch ...
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