Der britische Dirigent Neville Marriner war einer der Meister des Musikgeschäfts. Als Teenager studierte er Geige, später gehörte er als Violinist zum Londoner Symphonieorchester und gründete 1958 die Academy of St. Martin in the Fields. Dank des Soundtracks zum Film »Amadeus« wurden Marriner und sein Orchester einem großen Publikum bekannt. Am Sonntag starb der Ausnahmemusiker im Alter von 92 Jahren, wie die Academy of St. Martin in the Fields mitteilte.
Noch wenige Tage vor seinem Tod stand Marriner am Pult bei einem Konzert im italienischen Padua. »Ich würde sterben«, sagte er einmal der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, »wenn ich aufhören würde zu dirigieren«. Mit 90 Jahren leitete er sogar als ältester Dirigent die Sommerkonzertreihe »Proms« in der Londoner Royal Albert Hall.
Auch nach Deutschland hatte Marriner starke Verbindungen: Von 1983 bis 1989 war er Chefdirigent des Radio-Sinfonie-Orchesters Stuttgart. Seine Einspielungen umfassten die Werke der barocken und romantischen Musik bis zu zeitgenössischen Komponisten. Für seine musikalischen Verdienste ernannte Königin Elizabeth II. ihn 1975 zum Commander of the British Empire und erhob ihn 1985 in den Adelsstand. Seine Einspielungen brachten ihm zahlreiche Preise ein - darunter Grammys. dpa
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