Müller will erst in Gremien diskutieren
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) will sich zur scharfen innerparteilichen Debatte über das schlechte Wahlergebnis nicht vor Dienstag äußern. Die SPD hatte mit 21,6 Prozent das schlechteste Ergebnis seit 60 Jahren erzielt. »Das Ergebnis gibt allen Grund, selbstkritisch darüber zu diskutieren«, sagte der SPD-Chef am Mittwoch. »Dazu haben wir im Landesvorstand eine AG Wahlanalyse eingerichtet, die am kommenden Dienstag im Landesvorstand berichten wird.«
Der SPD-Vorsitzende will sich erst nach der internen Analyse im Vorstand öffentlich äußern. In der Berliner SPD brodelt es nach dem verheerenden Wahlergebnis beträchtlich. Nach den kritischen Anmerkungen von Fraktionschef Raed Saleh meldete sich Parteivize und Bildungsstaatssekretär Mark Rackles zu Wort. In einer internen Mail an die SPD-Linke warf Rackles Saleh vor, er führe die notwendige Debatte öffentlich und nicht in den Gremien.
Derweil verkündete Müllers Wahlkampfberater Robert Drewnicki auf Facebook, dass er AfD-Wähler nicht zurückgewinnen möchte. Sie seien »eher älter, mittel bis niedrig gebildet, Arbeiter und Arbeitslose«. Er könne sich vorstellen »welche repressive Flüchtlings- und Sicherheitspolitik« sie bevorzugten und möchte sich keine SPD-Politik vorstellen, mit der diese Wähler zurückgewonnen werden müssten. dpa/nic
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