Düsseldorf. Angesichts eines wachsenden Angebots von Gesundheits-Apps haben sich Experten für eine stärkere Kontrolle des Marktes ausgesprochen. Für Anwendungen, die für die Behandlung von Patienten bedeutsam sind, sollte es zu deren Schutz eine Regulierung geben, sagte der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, am Montag auf der Medizin-Fachmesse Medica in Düsseldorf. Für den Blogger und Internet-Experten Sascha Lobo kommt die Digitalisierung im Gesundheitswesen einer »großen medizinischen Revolution« gleich. Es sei absehbar, dass sich im Zuge neuer Messmöglichkeiten sogar Medikamente in Datenströme verwandeln könnten, sagte Lobo. Minisensoren in Tabletten könnten einen Kontakt mit Magensäure melden und so registrieren, ob der Patient seine Arznei regelmäßig nehme. Eine dauerhaft exakte Messung der Körpertemperatur könne Frauen zuverlässig über die fruchtbaren Tage informieren und so die Einnahme der Pille überflüssig machen. Lobo betonte, für den Erhalt des auf Konsens aufgebauten deutschen Gesundheitswesens müsse die Gestaltung des Fortschritts aktiv begleitet werden. »Es gilt, darüber zu debattieren, wo die Chancen liegen und wo man die roten Linien zieht«, betonte der Internet-Experte. epd/nd
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