Ob der Bundestrainer ein kleines bisschen Schwaben-Fan war oder zum Klub seiner neuen Wahlheimat hielt, wurde nicht aufgelöst. Auf jeden Fall sah Joachim Löw am Sonntag in der wie immer stimmungsvollen »Alten Försterei«, wie der 1. FC Union ganz eisern dem VfB Stuttgart den erstmaligen Sprung an die Spitze der 2. Bundesliga verdarb. »Das ist schön, dass Jogi Löw den Weg hier in ein Zweitligastadion gefunden hat. Es hat mein Handeln aber nicht beeinflusst«, erklärte der Berliner Trainer Jens Keller nach dem 1:1 (0:1) gegen den Erstligaabsteiger VfB Stuttgart.
Zwar hatte der frühere Unioner Stürmer Simon Terodde die Schwaben schon nach drei Minuten frühzeitig in Führung gebracht. Doch den kampfstarken Gastgebern gelang nach einem Fehler von Stuttgarts Torwart Mitchell Langerak durch Steven Skrzybski (60. Minute) der Ausgleich zum 1:1. »Ein frühes Gegentor tut nie gut. Aber wie wir in der zweiten Halbzeit gegen eine Topmannschaft zurückgekommen sind, ist aller Ehren wert«, betonte Union-Kapitän Felix Kroos.
In einer abwechslungsreichen Schlussphase hatten vor 22 012 Zuschauern, davon 2500 aus Stuttgart, beide Mannschaften noch Chancen zum Siegtreffer. »Wenn wir noch 2:1 gewinnen, braucht sich auch keiner beschweren«, bemerkte Torschütze Skrzybski. Berlins Toptorjäger Collin Quaner hätte gleich zweimal die Partie drehen können (68., 69.). Auch Kroos hatte noch den entscheidenden Treffer auf dem Fuß. Auf der anderen Seite vergaben aber auch Carlos Mané (71.) und Terodde (73.) den Sieg.
So bleibt Stuttgart nach dem 13. Spieltag mit 26 Punkten hinter Spitzenreiter Eintracht Braunschweig auf Platz zwei. Union rangiert mit 21 Zählern auf Rang sieben. Nach zwei Niederlagen nehmen die Berliner den einen Punkt aber gern mit. »Wenn wir die nächsten drei Spiele gewinnen«, würde sein Team oben dabei bleiben, bemerkte Offensivmann Skrzybski: »Die Abstände sind ähnlich geblieben.« Auch Terodde hat seinen Ex-Klub weiter auf der Liste der direkten Kontrahenten um die vorderen Plätze: »Sie haben enormes Potenzial mit ihren Heimfans.« Gleichzeitig ärgerte er sich ein wenig über das Remis. »Wir mussten etwas leiden und hatten dennoch Chancen zum 2:1«, sagte Terodde. dpa/nd
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