Genf. In einem Volksentscheid stimmten die Schweizer am Sonntag mehrheitlich für eine erleichterte Einbürgerung der sogenannten Enkelgeneration. Das Ergebnis ist eine deutliche Niederlage für die rechtspopulistische Schweizer Volkspartei (SVP), die mit islamfeindlichen Parolen für »Nein«-Stimmen geworben hatte. Nach Angaben vom Sonntagabend stimmten rund 60 Prozent der Schweizer für den Regierungsvorschlag. 19 Kantone votierten für eine erleichterte Einbürgerung, darunter Zürich, Genf und Basel. Sieben Kantone votierten dagegen.
Nach dem Ja werden in den kommenden zehn Jahren nach Regierungsangaben jährlich rund 2300 Vertreter der dritten Einwanderergeneration von einem einfacheren Einbürgerungsverfahren profitieren. Einer Studie zufolge erfüllen derzeit weniger als 25 000 Menschen die Kriterien für eine erleichterte Einbürgerung. Fast 60 Prozent von ihnen haben italienische Wurzeln, gefolgt von Migranten aus den Balkan-Ländern und der Türkei. AFP/nd