Es gibt grundsätzlich vier verschiedene Möglichkeiten des Fernsehempfangs: Antenne, Kabel, Satellit und Internet. Von der Umstellung sind alle Verbraucher betroffen, die ihr Fernsehprogramm über den digitalen Antennenstandard DVB-T (also über eine Zimmer- oder Dachantenne) empfangen und in Gebieten leben, in denen der Empfang auf DVB-T2 HD umgestellt wird. Wer Fernsehen über Kabel, Satellit oder IPTV empfängt, ist nicht betroffen.
Bereits seit 2016 können in 18 Ballungsräumen sechs TV-Programme zusätzlich zur DVB-T-Ausstrahlung in DVB-T2 empfangen werden. In der Nacht vom 28. zum 29. März 2017 wird DVB-T dort ganz ab- und DVB-T2 HD in den Regelbetrieb geschaltet. Bis Jahresende folgt die Umschaltung in mittelgroßen Städten. Im ländlichen Raum soll sie bis Mitte 2019 abgeschlossen sein, dort aber nur für die öffentlich-rechtlichen Sender. Welche Regionen wann betroffen sind, ist auf »www.dvbt2-hd.de«[1] nachzulesen. Auch auf Videotext von ARD oder RTL Seite 199 stehen Informationen.
Viele der bisherigen DVB-T-Frequenzen werden gebraucht, um mobiles Breitbandinternet in ländliche Räume zu bringen. DVB-T2 HD sendet mit effizienterem Signal als DVB-T, so dass trotz weniger Frequenzen mehr Programme verbreitet werden. Durch die höhere Auflösung mit DVB-T2 werden künftig die Bilder in HD-Qualität ausgestrahlt.
Nach der Umstellung können grundsätzlich rund 40 Programme empfangen werden, darunter die öffentlich-rechtlichen Sender mit ihren jeweiligen dritten Programmen und die großen Privatsender.
Einige neuere TV-Modelle haben bereits einen integrierten DVB-T2-Empfänger. Wer kein solches Gerät hat, muss sich eine Set-Top-Box zulegen. Diese Receiver sind ab 40 Euro im Handel erhältlich. Die Außen- oder Zimmerantenne muss bei der Umstellung nicht ausgetauscht werden. Beim Kauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Geräte mit dem grünen DVB-T2-HD-Logo gekennzeichnet sind. Nur Geräte mit diesem Label sind für den DVB-T2-Empfang geeignet. Wer neben den öffentlich-rechtlichen auch die privaten Sender empfangen will, sollte darauf achten, dass Set-Top-Box oder Fernseher zusätzlich mit dem Logo der Plattform freenet.tv versehen sind. Alternativ kann man sich ein von freenet.tv zertifiziertes CI+-Modul kaufen, das in Fernseher oder Set-Top-Box gesteckt wird.
Die öffentlich-rechtlichen Sender bleiben über den Rundfunkbeitrag abgegolten und können ohne laufende Zusatzkosten empfangen werden. Auch einige wenige Privatsender sind frei empfangbar. Die Privatsender wie RTL, Sat.1 und ProSieben werden jedoch faktisch zu Pay-TV-Kanälen. Demzufolge wird ihr Signal künftig nur verschlüsselt über die Plattform freenet.tv gesendet. Wer sie sehen möchte, muss ab Juli rund 69 Euro pro Jahr bezahlen, kann dafür aber auch auf zusätzliche Internetsender zugreifen. Bis Juni 2017 kann man das Angebot noch kostenlos nutzen. Agenturen/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1044673.neue-geraete-und-mehr-kosten-erforderlich.html