Stuttgart. Im Bankrottprozess gegen Anton Schlecker hat am Montag einer der beiden angeklagten Wirtschaftsprüfer die Abspaltung ihres Verfahrens von dem der Schlecker-Familie gefordert. Die Vorwürfe wies er zurück. Die Wirtschaftsprüfer sollen die Bilanzen für 2009 und 2010 trotz Unstimmigkeiten abgenickt haben. Dabei geht es etwa um die Frage, ob eine »Stille Beteiligung« von Schleckers Kindern fälschlicherweise als Eigenkapital ausgewiesen worden war. Das wird wichtig, wenn Verluste ausgeglichen werden müssen. Die Prüfer betonen, es habe keinen Anlass gegeben, an der Bilanzierungspraxis zu zweifeln.
Im Prozess um die Insolvenz der Drogeriemarktkette im Jahr 2012 wirft die Anklage Anton Schlecker unter anderem vor, Teile seines Vermögens im Wert von über 25 Millionen Euro vor der Insolvenz beiseite geschafft zu haben. Mit auf der Anklagebank sitzen Schleckers Frau Christa sowie die beiden Kinder Meike und Lars. Bislang ist der Prozess bis Oktober angesetzt. Der Vorsitzende Richter hatte aber bereits angekündigt, mehr Zeit zu benötigen. dpa/nd
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