Verpasste Chance

Aert van Riel über den Programmentwurf der SPD

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Einigkeit der SPD ist nur wenige Wochen nach dem 100-Prozent-Ergebnis für ihren neuen Spitzenmann Martin Schulz wieder dahin. Entgegen dem eigenen Zeitplan konnte sich der Vorstand nicht auf einen umfassenden Programmentwurf für die Bundestagswahl einigen. Obwohl die Themen schon seit Monaten bei ihnen auf der Agenda stehen, haben sich die Sozialdemokraten noch immer nicht in der Steuer- und Rentenpolitik positioniert. Nach drei verlorenen Landtagswahlen in Serie gehen in der Partei offenbar die Meinungen auseinander, mit welchen Konzepten man wieder erfolgreich werden kann.

Hinter den Auseinandersetzungen um das Programm steht die Frage, ob die SPD sich weiter in die Mitte bewegen oder einen Linksschwenk vollziehen sollte. Die Widerstände gegen die letztere Variante scheinen in der SPD-Spitze sehr groß zu sein. Das ist keine gute Nachricht für die Zukunft der Partei. Sie hat es bisher verpasst, den personellen Wechsel an ihrer Spitze mit einem programmatischen Neuanfang zu verbinden. Die Begeisterung kurz nach der Nominierung von Martin Schulz hat gezeigt, dass sich viele Menschen eine soziale Alternative zu Kanzlerin Angela Merkel wünschen. Wenn man aber wie die SPD-Führung keinen umfassenden Politikwechsel anstrebt, sondern das eigene Programm auf die Fortsetzung der Juniorpartnerschaft in einer Großen Koalition ausrichten will, dann sind bei Wahlen keine großen Sprünge zu erwarten.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.