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Geld, Dreistigkeit, Frisur

Sieben Tage, sieben Nächte: Wolfgang Hübner über den Erfolg des neuen US-Präsidenten

Wie konnte Donald Trump dahin kommen, wo er jetzt ist? Das fragen sich immer mehr Menschen. Einige Erfolgsfaktoren wurden schon öffentlich beleuchtet – Geld, Dreistigkeit, Frisur. Bildung wird übrigens maßlos überschätzt, wie das Beispiel Trump zeigt. Aber das ist noch nicht die ganze Wahrheit. Diese allerdings dürfte weithin von Interesse sein, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Trump nicht wenigen als Inbegriff des Erfolgsmenschen gilt. Und dass er einen Job erobert hat, der ihn zum mächtigsten Mann der Welt macht.

Da wir uns bei der Analyse eines so bedeutenden Phänomens nicht auf haltlose Vermutungen stützen wollen, haben wir wissenschaftliche Arbeiten zu Rate gezogen. Da wäre zunächst die Körpergröße. Trump misst 1,88 Meter und verfügt damit über eine Gabe, die den Karrierepriestern zufolge entscheidende Punkte bringen kann. 90 Prozent der Spitzenmanager weltweit und 88 Prozent der US-Präsidenten waren bzw. sind überdurchschnittlich hoch gewachsen. Männer, die größer sind als 1,82 Meter, bringen angeblich knapp sechs Prozent mehr Gehalt nach Hause. Weil sie schneller in Führungsposten gelangen.

Die Größe allein jedoch bringt es nicht. Ebenso zählt das Gewicht. Frauen sollen allen Karrieredogmen zufolge selbstverständlich schlank und schön sein, um Erfolg zu haben. Das führt bis zu Ratgeber-Schlagzeilen wie »Schönheit zählt so viel wie ein Uni-Abschluss«. Etwas in der Art muss auch Trump mal in die Hände gefallen sein, sonst hätte er sich nicht dieses Hartfasertoupet auf den Schädel montiert. Männer müssen aber gar nicht unbedingt schön sein, um Erfolg zu haben (was Trump mit seinem Hartfasertoupet gerade beweist), vor allem jedoch: Sie dürfen beleibt, ja sogar fett sein. Ein Body-Mass-Index bis weit in den übergewichtigen Bereich gilt als durchaus karriereförderlich (»Dicker Bauch, dickes Gehalt«). Wurden früher (also sehr früher) Männer dick, weil sie erfolgreich waren, so haben sie heute Erfolg, weil sie dick sind. Am eindrucksvollsten hat die unschlagbare Mischung von Größe und Gewicht wahrscheinlich Helmut Kohl vorgeführt, der die SPD-Hänflinge jahrzehntelang weggedrückt hat.

Fehlt noch ein griffiger Name. Erfolgreiche Männer, das ergab die, nun ja, Studie einer Jobsuchmaschine, brauchen einen kurzen, griffigen Vornamen. Am besten nur eine Silbe. Die sind leichter zu merken. Ganz schlecht: längere oder Doppelnamen (etwa Frank-Walter).

Was hat diesen goldenen Karriereregeln zufolge die SPD falsch gemacht? Eigentlich alles. Lauter ungeklärte inhaltliche Fragen eben. Beim nächsten Mal braucht sie einen Kandidaten, der 1,90 groß ist, wenigstens 120 Kilo wiegt und Klaus heißt oder Tim oder Hans. Sonst werden die Sozialdemokraten nie mit Angela Merkel fertig.

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