Die Dresdner Sinfoniker haben am Samstag ein Konzert an der Grenze zwischen Mexiko und den USA gegeben, um nach den Worten ihres Intendanten Markus Rindt »gegen die Mauer in den Köpfen anzuspielen«. Der gemeinsame Auftritt von Deutschen, Mexikanern und US-Musikern in Tijuana sollte als »ein Zeichen gegen die Mauerpläne von US-Präsident Donald Trump« verstanden werden. Auf der anderen Seite der Trennwand versuchte rund ein Dutzend Trump-Fans, gegen die Musik anzuschreien. Der Bau einer Mauer zwischen den USA und Mexiko ist eines der zentralen Wahlkampfversprechen Trumps. Das Kunstprojekt, in dessen Rahmen das Konzert stattfand, steht unter dem Slogan »Tear down this wall« - angelehnt an eine Zeile aus einer Rede des früheren US-Präsidenten Ronald Reagan vor 30 Jahren in West-Berlin. Parallel waren Aktivisten weltweit aufgefordert, originelle Kunstaktionen gegen Mauern unter dem Hashtag teardownthiswall zu veröffentlichen.
Ursprünglich wollten die Sinfoniker und ihre Kollegen beiderseits der Grenze auftreten. Die US-Behörden erteilten allerdings keine Genehmigung. Stattdessen versammelte sich dort am Samstag ein Dutzend US-Bürger, hissten auf der Spitze der bereits bestehenden Trennwand aus Metall die US-Flagge, riefen »Präsident Trump, für unsere Sicherheit, bau die Mauer« und spielten über Lautsprecher die Nationalhymne ab. Sie wurde jedoch von der fröhlichen Musik auf der anderen Seite übertönt. AFP/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1053114.musik-und-schreihaelse.html