Die Zuzahlungen von Kassenpatienten haben sich mit der Abschaffung der Praxisgebühr erhöht. Im Jahr 2016 stiegen sie gegenüber 2013 um 330 Millionen Euro auf knapp vier Milliarden Euro, wie aus der Antwort der Bundesregierung hervorgeht. Demnach zahlte jeder Versicherte im Jahr 2016 im Schnitt 55,41 Euro für Arzneimittel, Krankenhausbehandlungen und sonstige Leistungen hinzu. Das seien vier Euro mehr als im Jahr 2013, dem ersten Jahr ohne Praxisgebühr.
Allein für Arzneimittel stieg das Zuzahlungsvolumen gegenüber 2013 um 200 Millionen Euro auf knapp 2,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Damit werden die steigende Belastung durch Zuzahlungen für immer mehr Menschen zu einem echten Problem.
Die Regierung gab an, dass eine Abschaffung der Zuzahlungen die paritätisch finanzierten Krankenkassenbeiträge um 0,3 Prozentpunkte erhöhen würde. Monatlich hätte demnach ein Versicherter im Schnitt 4,52 Euro mehr als heute zu bezahlen.
Die Regierung schließe aus, so hieß es, dass Bürger durch Zuzahlungen unter das gesetzliche Existenzminimum fallen. Zuzahlungen für Arzneimittel würden mit 3,56 Euro monatlich beim Regelsatz angerechnet, andere Zuzahlungen mit 3,22 Euro (teils schon zusammen mit weiteren Gesundheitsausgaben).
Die Praxisgebühr war Anfang 2013 abgeschafft worden. Bis dahin hatten die Versicherten auch für ärztliche und zahnärztliche Behandlungen noch 10 Euro Praxisgebühr pro Quartal zahlen müssen. epd/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1053231.mehr-zuzahlung.html