Berlin. Der Generalbundesanwalt hat Ermittlungen zu dem verheerenden Bombenanschlag von Kabul mit rund 150 Toten und mehr als 450 Verletzten aufgenommen. Das sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Martin Schäfer, am Freitag in Berlin. Einen Bericht des »Focus«, nach dem die deutsche Botschaft das Ziel des Anschlags war, wollte er mit Hinweis auf die noch laufenden Ermittlungen nicht kommentieren. »Ich glaube, es ist nicht opportun, diesen Ermittlungen in irgendeiner Weise öffentlich vorzugreifen.« Schäfer kündigte an, dass bald ein deutsches Expertenteam nach Kabul geschickt werde, um die Ermittlungen zu unterstützen. Bei der Bundesanwaltschaft war dazu zunächst niemand zu erreichen. Die Karlsruher Behörde ermittelt bei Anschlägen im Ausland normalerweise, wenn Deutschland davon betroffen ist. Am 31. Mai hatte ein Attentäter eine Sprengladung in einem Tanklaster in der Nähe der deutschen Botschaft gezündet. Das Hauptgebäude wurde durch die Explosion weitgehend zerstört. . Es war aber bereits mehrere Wochen vor dem Anschlag aus Sicherheitsgründen geräumt worden. Die Botschaft war in Wohngebäude auf dem stark abgesicherten Gelände gezogen. dpa/nd