Bewegungen

Kritik an Kleeberg

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Der Berliner Schriftsteller Michael Kleeberg hat umstrittene Äußerungen zum Islam während seiner Poetik-Dozentur an der Goethe-Universität Frankfurt als »Denkbewegung« bezeichnet. Die Aufnahme von einer Million Flüchtlingen in Deutschland habe Fragen und Ängste »aufgeworfen«, sagte Kleeberg zum Abschluss seines Zyklus am Mittwochabend in Frankfurt (Main).

Auf einer Podiumsdiskussion hatte zuvor der Frankfurter Germanistik-Professor Heinz Drügh den Autor mit umstrittenen Zitaten aus dessen dritter Vorlesung konfrontiert. Kleeberg habe von einer deutschen Mehrheitskultur gesprochen, die sich auflösen wolle, und von einer Minderheitskultur, die sich durchsetzen wolle. Außerdem habe Kleeberg zufolge Deutschland die Hoffnung, dass sich irgendwann das »Nazi-Gen« in einem »Multikulti-Gen« aufgelöst haben werde. Kleeberg entgegnete, dies seien »isolierte Zitate«. Ihm sei es um die Darstellung einer »Denkbewegung« gegangen.

Die Geschäftsführung der renommierten Poetik-Dozentur war nach der Vorlesung in einer Erklärung auf Distanz zu Kleeberg gegangen. Zur Abschlusslesung mit Kleeberg im Frankfurter Literaturhaus wurde auf Wunsch der Universität eine Islamwissenschaftlerin dazugeladen. Die Frankfurter Poetikvorlesung gibt es seit 1959 - sie gilt als die traditionsreichste in der Bundesrepublik. dpa/nd

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