Hannover. Das niedersächsische Innenministerium warnt Polizisten vor privaten Russland-Reisen. Grund sei ein erhöhtes Risiko, dass sie dort durch staatliche Organisationen gezielt festgehalten und nach dienstlichen Tätigkeiten befragt werden, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in Hannover. Entsprechende Einzelfälle seien bekannt. Das Nachrichtenmagazin »Focus« berichtete, dass drei niedersächsische Polizisten, die privat auf Ostsee-Kreuzfahrt waren, nach einem Landgang in St. Petersburg trotz gültiger Visa festgehalten worden seien. Die dem Inlandsgeheimdienst unterstellte Grenzpolizei habe die Beamten in ein Verhörzimmer gebracht. Die Polizisten wurden nach Angaben des Innenministeriums »zu dienstlichen Tätigkeiten und Obliegenheiten der Polizei Niedersachsen« befragt. Nach »Focus«-Informationen wurden sie dabei mit Vorhaltungen über angeblich strafbare Spionagetätigkeiten massiv unter Druck gesetzt. »Es ist davon auszugehen, dass die Maßnahmen gezielt auf die Ausforschung von ausländischen staatlichen Bediensteten gerichtet waren«, hieß es in einer Stellungnahme des niedersächsischen Innenministeriums. dpa/nd