Die Berliner Regisseurin und Filmproduzentin Karin Kaper und der polnische Historiker Stanislaw Slawomir Nicieja erhalten den 41. Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen. Innenminister Boris Pistorius (SPD) wird ihnen die mit je 4000 Euro dotierte Auszeichnung am Samstag in Osnabrück überreichen, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Die Preisträger setzten sich mit ihren vielfältigen Projekten seit langer Zeit für eine vitale Erinnerungskultur ein, die das Thema Schlesien auch für die jüngere Generation erlebbar mache, betonte Pistorius. Sie seien Botschafter für Verständigung, Versöhnung und Verbundenheit.
Kaper werde für den Film »Wir sind Juden aus Breslau (2016)« geehrt, mit dem sie ein Zeichen gegen Nationalismus und Antisemitismus setze. Der in Niederschlesien geborene Nicieja bekomme den Preis für seine Bücher und Dokumentarfilme über die Kultur Mitteleuropas des 19. und 20. Jahrhunderts. Zudem sei er Mitbegründer der Universität Oppeln, deren Rektor er 20 Jahre lang war.
Der Sonderpreis mit 3000 Euro geht den Angaben zufolge an den Verein »Pro Liberis Silesiae« (»Für die Kinder Schlesiens«). Er hat bilinguale deutsch-polnische Kindergärten und Schulen in Raschau, Oppeln und Goslawitz gegründet.
Der 1977 ins Leben gerufene Preis würdigt nach Angaben des Ministeriums besondere Leistungen in der Literatur, der bildenden Kunst oder der Musik mit Bezug zu Schlesien. Seit 1991 können auch polnische Künstler die Auszeichnung erhalten. Niedersachsen hatte besonders viele Schlesierinnen und Schlesier aufgenommen, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten. dpa
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1060256.karin-kaper-ausgezeichnet.html