Müller mahnt Interessenten von Air Berlin

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sorgt sich um die Beschäftigten bei der insolventen Fluglinie Air Berlin. »Es geht nicht nur um das Fluggerät, um Slots, sondern auch um viele tausend Beschäftigte.« Müller traf sich am Dienstag mit Vertretern des Betriebsrates der Fluglinie und der Gewerkschaft ver.di. Aufgrund kartellrechtlicher und EU-rechtlicher Bedenken sehe es nach einer Variante mit mehreren Käufern aus, sagte Müller, und richtete zugleich Forderungen an potenzielle Käufer. Für ihn sei wichtig, dass diese die Berliner Arbeitsplätze erhielten.

»Man sieht sich immer zweimal im Leben«, mahnte Müller die Interessenten und nannte die Übernahme des Personals zu guten Konditionen als eine Bedingung für eine künftige Unterstützung der jeweiligen Fluglinie durch den Senat. Müller bekräftigte, sich nicht für einen bestimmten Interessenten auszusprechen. Allerdings gebe es einen interessierten Käufer, der andere Pläne für den Standort Berlin und für die Tarife und Löhne der Angestellten habe. Einen Namen nannte er nicht. Dem »Tagespiegel« hatte Müller allerdings gesagt, dass die irische Fluglinie Ryanair ein arbeitnehmerfeindliches Unternehmen mit frühkapitalistischen Geschäftsmodell sei.

Derzeit verhandelt Air Berlin nach eigenen Angaben mit der Lufthansa und drei weiteren Unternehmen. Noch bis zum 15. September können Angebote abgegeben werden. Die Justizpressestelle teilte am Dienstag mit, dass die Fluggesellschaft Germania wegen der Bürgschaft der Bundesregierung zugunsten von Air Berlin ein Eilverfahren vor dem Landgericht eingeleitet habe. Dem Bund soll untersagt werden, der insolventen Fluggesellschaft einen Kredit in Höhe von 150 Millionen Euro zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebes durch die staatliche KfW-Bank zu gewähren, bevor die EU-Kommission diese Form der Beihilfe genehmigt habe. Die Bürgschaft entspreche nicht den marktüblichen Bedingungen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.