Warschau. Polens Außenminister Witold Waszczykowski stellt sich - wie andere Regierungsmitglieder - hinter die Forderung nach Entschädigung aus Deutschland wegen der Schäden im Zweiten Weltkrieg. Dies sagte er in einem Radiointerview mit dem Sender RFM FM. Der Innenminister der nationalkonservativen Regierung in Warschau, Mariusz Blaszczak, hatte am Wochenende die materiellen Kriegsschäden auf eine Billion US-Dollar (derzeit 840 Milliarden Euro) geschätzt. Die Forderung nach Entschädigung wird seit einigen Monaten vor allem aus den Reihen der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) erhoben. Außenminister Waszczykowski gab keine abschließende Antwort auf die Frage, ob Polen tatsächlich Reparationen fordern werde. Der wissenschaftliche Dienst des polnischen Parlaments prüft derzeit, ob das Land rechtliche Möglichkeiten hat, Reparationen einzufordern. Die deutsche Seite geht davon aus, dass Polen auf eventuelle Ansprüche verzichten wird. dpa/nd