Klage gegen Abgeordnete in Venezuela
Oppositionellen wird Landesverrat vorgeworfen
Caracas. Vertreter der Regierung in Venezuela haben Klage wegen Landesverrats gegen Abgeordnete der Opposition eingereicht. Wie es hieß, sei die Klage am Montag bei Generalstaatsanwalt Tarek William Saab eingegangen, Nachfolger der außer Landes geflohenen Chefanklägerin Luisa Ortega.
Eine Zusammenfassung der Klage wurde am Montag bei einer »antiimperialistischen Demonstration« mit mehreren hundert Teilnehmern in Caracas verlesen. Zwar wurden keine Namen der betroffenen Oppositionellen genannt, Teilnehmer der Demonstration hielten jedoch Bilder von Parlamentspräsident Julio Borges und seines Stellvertreters Freddy Guevara mit der Aufschrift »Er verkauft das Vaterland« in die Höhe.
Sollte der Klage stattgegeben werden, könnte der Oberste Gerichtshof aufgefordert werden, die Immunität der Abgeordneten aufzuheben. Der eingereichten Klage zufolge sollen sich die Abgeordneten widerrechtlich Regierungsfunktionen im Bereich der Außenpolitik angeeignet haben, um eine »Intervention aus dem Ausland und den Sturz« von Staatschef Nicolás Maduro herbeizuführen.
Borges hatte in der vorigen Woche in Europa bei verschiedenen Staats- und Regierungschefs, darunter bei Bundeskanzlerin Angela Merkel, um Unterstützung geworben. Maduro hatte daraufhin gefordert, dass Borges wegen Landesverrats der Prozess gemacht werden müsse. AFP/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.