Der frühere NPD-Bundesvorsitzende und jetzige Europaabgeordnete Udo Voigt wird nicht auf der Frankfurter Buchmesse[1] sprechen. Deren Sprecherin Katja Böhne sagte dem Evangelischen Pressedienst am Freitag, dass die von der NPD-nahen Stiftung »Europa Terra Nostra« und der rechtsextremen Partei selbst angekündigte Veranstaltung mit Voigt nicht stattfinden werde.
Die Stiftung habe lediglich beantragt, zwei Bücher in die Einzeltitelausstellung, eine Regalwand mit rund 250 Büchern von Kleinstautoren, einzustellen, erläuterte Böhne. Die beiden Bücher würden unterdessen geprüft. Wer keinen Stand habe, dürfe auch keine Veranstaltung abhalten. Allerdings habe der rechtsgerichtete Verlag Antaios des Verlegers Götz Kubitschek einen Stand angemeldet. Von Veranstaltungen sei der Buchmesse aber bisher nichts bekannt. Die Frankfurter Buchmesse verfolgt nach den Worten von Böhne seit Jahrzehnten die Praxis, bei Hinweisen auf verfassungsfeindliche Inhalte die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Wenn die Behörde strafrechtlich relevante Inhalte feststelle, entferne die Buchmesse die Medien. Vorher gelte der Grundsatz der Meinungsfreiheit. »Die Buchmesse ist kein Gesinnungsunternehmen«, sagte die Sprecherin.
Der Schriftstellerverband PEN-Deutschland forderte die Buchmesse am Freitag auf, eine Veranstaltung der Stiftung »Europa Terra Nostra« zu untersagen. Die Ziele rechtsextremer Organisationen richteten sich gegen die Grundhaltung der Buchmesse, sagte PEN-Generalsekretär Carlos Collado Seidel. Das Verfahren der Buchmesse sei grundsätzlich gut, sagte PEN-Präsidentin Regula Venske. Der PEN-Verband wende sich nicht gegen Bücher, sondern »gegen Auftritte von Männern in Springerstiefeln, die nicht an Diskussion interessiert sind«. epd/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1063896.ohne-stand-kein-udo.html