Berlin. US-Präsident Donald Trump hat Außenminister Rex Tillerson wegen dessen Gesprächsbereitschaft gegenüber Nordkorea öffentlich brüskiert. Verhandlungen mit Nordkorea über dessen Atom- und Raketenprogramm seien unnütz, Tillerson »verschwendet seine Zeit zu versuchen, mit dem kleinen Raketenmann zu verhandeln«, schrieb Trump am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit Blick auf Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Tillerson hatte zuvor in Peking gesagt, die USA stünden in Kontakt mit Nordkorea, um die Möglichkeit von Verhandlungen über dessen Atomwaffenprogramm auszuloten. Trump hob nun hervor, Tillerson - »unser wunderbarer Außenminister« - solle seine Kräfte sparen. Zum Umgang mit Nordkorea erklärte der US-Präsident auf Twitter: »Wir werden tun, was getan werden muss!«. Tillerson sagte dagegen, es gebe »Kommunikationskanäle nach Pjöngjang«. »Wir können mit ihnen reden, und wir reden mit ihnen.« Allerdings räumte eine Sprecherin seines Außenministeriums später ein, dass es bisher keinen Hinweis darauf gebe, dass Pjöngjang gesprächsbereit sei. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte die Aussagen von Tillerson als Gesprächsangebot der US-Regierung an Nordkorea begrüßt. Trump hatte Nordkorea unlängst mit »vollständiger Vernichtung« gedroht, falls das ostasiatische Land nicht von seinem Atom- und Raketenprogramm ablassen sollte. Eine Reihe von harten Sanktionen wurden von der internationalen Gemeinschaft bereits gegen Pjöngjang verhängt. Agenturen/nd