Sydney. Angesichts eines drohenden Vulkanausbruchs im Pazifik-Archipel Vanuatu ist die gesamte Bevölkerung der rund 400 Quadratkilometer großen Insel Ambae in Sicherheit gebracht worden. Die Evakuierungsaktion sei abgeschlossen, sagte die australische Außenministerin Julie Bishop am Donnerstag. Rund 11 600 Menschen wurden im Zuge der Aktion auf andere Inseln gebracht. Australien hatte bereits am Sonntag das Marineschiff »HMAS Choules« zur Hilfe geschickt.
In Vanuatu trafen am Donnerstag währenddessen Hilfslieferungen aus Australien, Neuseeland und dem französischen Überseegebiet Neukaledonien ein. Dazu zählten Zelte, Küchenutensilien sowie Trinkwasser. Die Regierung von Vanuatu hatte zuvor um Unterstützung anderer Länder gebeten, da sie nicht ausreichend auf eine solche Naturkatas- trophe vorbereitet sei.
Vanuatu liegt auf dem sogenannten pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Der aus 83 Inseln beziehungsweise Inselgruppen bestehende Staat ging im Jahr 1980 aus dem seit 1906 bestehenden britisch-französischen gemeinsamen Herrschaftsgebiet der Neuen Hebriden hervor und hat heute etwa 267 000 Einwohner. In der Region kommt es immer wieder zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Der rund 1500 Meter hohe Vulkan Manaro Voui war zuletzt wieder aktiv geworden. Umliegende Dörfer waren in der vergangenen Woche von Asche und Gesteinsbrocken getroffen worden.
Zwar erklärten die örtlichen Behörden am Donnerstag, die Bedrohungslage habe sich leicht entspannt, die Warnstufe beträgt allerdings weiterhin vier von fünf. Nach Angaben von Helfern können die Bewohner erst bei einer Herabstufung auf Kategorie drei nach Ambae zurückkehren, dies könne jedoch Monate dauern. AFP/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1065855.flucht-vor-dem-vulkan.html