Wien. Zehn Tage nach der Wahl hat die erste Runde der Koalitionsverhandlungen zwischen der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) begonnen. Die jeweils fünfköpfigen Teams kamen Mittwochmittag in einem Palais in der Wiener Innenstadt zusammen. ÖVP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Vorsitzender Heinz-Christian Strache gaben sich betont optimistisch. Zunächst gehe es darum, einen Fahrplan für die kommenden Wochen zu erarbeiten. »Am Beginn ist es nicht ratsam, schon über Inhalte zu sprechen. Jetzt geht es um Strukturen«, sagte Strache zu Beginn der Sitzung. Kurz versprach Gespräche auf Augenhöhe. Strache forderte erneut, dass beide Parteien zunächst einen Kassensturz machen müssten.
Der 31-jährige Wahlsieger Kurz hatte die FPÖ am Vortag offiziell zu Koalitionsgesprächen eingeladen. Bei der FPÖ sei trotz mancher inhaltlicher Unterschiede zu den Konservativen ein starker Gestaltungswille zu spüren, meinte Kurz.
Der bisherige Bundeskanzler Christian Kern von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs kritisierte die Pläne von ÖVP und FPÖ. »Was wir bekommen werden, ist eine ideologische Uraltkoalition der beiden rechtsgerichteten rechtspopulistischen Parteien, die sich schon seit längerer Zeit inhaltlich und ideologisch angenähert haben«, schrieb er auf Facebook. dpa/nd
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