Das kommt darauf an, welches Ticket man kauft. Fernverkehrstickets zum Vollpreis werden teurer, die Sparpreise dagegen nicht. Sie werden weiterhin bei 19,90 Euro anfangen. Fahrkarten zum vollen Preis, dem sogenannten Flexpreis, werden dagegen teurer, in der 1. Klasse um 2,9 Prozent. Die Bahncards 25 und 50, für die es 25 und 50 Prozent Rabatt auf das jeweilige Ticket gibt, kosten so viel wie bisher. Das gilt auch für eine Platzreservierung in der 2. Klasse für 4,50 Euro.
Wer kurzfristig in den Zug steigt, zahlt mehr, weil er keinen Sparpreis nutzen kann. Die Bahncard 100, mit der meist Geschäftsleute pauschal alle Züge ein Jahr nutzen können, kostet in der 2. Klasse 4270 Euro - ein Plus von 80 Euro. Die Fahrt Hamburg-Berlin beispielsweise wird künftig 81 Euro kosten (plus 2,5 Prozent).
Deutlich teurer wird es auf der neuen Strecke München-Berlin, die für 10 Millionen Euro ausgebaut wurde: 150 statt 132 Euro mit dem Flexpreis - ein Plus von 13,6 Prozent. Dafür sind die Züge mit einer Fahrzeit von 3:55 Stunden auch bis zu zwei Stunden schneller.
Bei den Städten hat es allen voran Erfurt gut getroffen: Dort sollen künftig deutlich mehr Fernzüge halten. Einige Regionen müssen aber auch Abstriche machen: In Weimar halten schon länger keine ICE mehr, auch von Jena und zum Beispiel Saalfeld gibt es nun keine ICE-Direktverbindungen mehr.
In Sachsen-Anhalt bringt die neue Strecke München-Berlin laut Bahn auch kürzere Fahrtzeiten für Halle, Magdeburg, Bitterfeld und Lutherstadt Wittenberg. Von Wittenberg sollen Züge jetzt jede Stunde nach Erfurt und alle zwei Stunden nach Eisenach, Frankfurt am Main und Stuttgart fahren. Vom Saaletal aus gibt es dagegen keine direkte ICE-Verbindung mehr, aber noch eine IC-Anbindung und Umsteigemöglichkeiten.
Von Leipzig fahren im Zwei-Stunden-Takt Züge direkt nach Stuttgart und Mannheim. Von Dresden kommt man eine Stunde schneller nach Nürnberg (3:30 h) und München (4:45 h) Auf der Strecke Frankfurt am Main-Berlin fahren künftig zwei ICE pro Stunde statt bisher einer.
Ein Wort zu einigen Auslandsverbindungen: Züge nach Wien brauchen von Nürnberg und Frankfurt am Main künftig 25 Minuten weniger. Auch nach Prag geht es von Dresden 10 Minuten und von Berlin 20 Minuten schneller, weil die Bauarbeiten beendet sind. Es gibt auch neue Direktverbindungen nach Mailand von Frankfurt am Main und Freiburg sowie von Köln nach Luxemburg.
Die Idee der Bahn: Gerade vor Feiertagen sollen nicht alle an einem Tag fahren, sondern dank des Preisanreizes schon früher oder später. Die Bahn will das noch ausbauen. Künftig sollen Tickets an manchen Tagen 4,9 Prozent günstiger oder teurer sein, bisher waren es 2,9 Prozent. Im kommenden Jahr soll es etwa an 60 der 365 Tage Preisabweichungen nach oben und unten geben. dpa/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1068561.neue-preisrunden-bei-der-deutschen-bahn.html