Salt Lake City. Donald Trump hat zwei Naturschutzgebiete in Utah um mehr als 5000 Quadratkilometer verkleinert. Nach Darstellung des Präsidenten vom Montag (Ortszeit) sollen die somit nicht mehr unter Schutz gestellten Flächen frei werden, damit Einheimische wandern und jagen gehen können. Insgesamt hat der US-Präsident die Überprüfung von 27 Naturschutzgebieten des Bundes in den USA in Auftrag gegeben.
Das National Monument »Bears Ears« wird 85 Prozent seiner Fläche einbüßen, »Grand Staircase - Escalante« schrumpft der Anordnung Trumps zufolge um etwa 50 Prozent. Beide National Monuments waren von demokratischen Präsidenten unter Schutz gestellt worden - »Bears Ears« erst im Dezember vergangenen Jahres noch von Barack Obama, »Grand Staircase - Escalante« im Jahr 1996 von Bill Clinton. Der streng religiöse Bundesstaat Utah wählt in der überwiegenden Mehrheit republikanisch.
Trump argumentierte, die Menschen in Utah wüssten viel besser, was gut für ihr Land sei als Bürokraten im fernen Washington. Kritiker der Maßnahme widersprachen dem energisch. Es gehe um harte wirtschaftliche Interessen, vor allem um Bohrungen nach Bodenschätzen und Fracking. »Wir dürfen dieser Regierung nicht erlauben, den Schutz zurückzufahren, der über ein Jahrhundert aufgebaut wurde«, heißt es in einer Mitteilung führender demokratischer Politiker. Naturschützer befürchten, Utah könnte erst der Anfang sein. Die Gegenden zählen zu den landschaftlich eindrucksvollsten in den USA.
Ureinwohner betrachten den Präsidentenerlass als Angriff auf ihr historisches Erbe und ihre Kultur. Das Bears-Ears-Gebiet »repräsentiert einen Teil unserer Geschichte und unserer Zukunft«, erklärte der Nationalrat der Navajo, der eine Klage ankündigte. Bei dem Schutz dieser Gebiete würden die Navajo mit den Völkern der Hopi, Ute und Zuni zusammenarbeiten, erklärte der Rat. Agenturen/nd