Liberia, Afrikas älteste Republik, wurde von befreiten US-amerikanischen Sklaven 1847 gegründet. Zu den USA hat auch Weah viel persönliche Bezüge: New York ist die Stadt seines Herzens, dort lernte er seine jamaikanisch-amerikanische Frau Clar kennen, dorthin jettete er einst in seiner Pariser Zeit in den 90ern jeden spielfreien Sonntag, um am Montag zum Trainingsbeginn zurück zu sein. »Danke Gott für die Concorde« gehört zu den geflügelten Slogans von Weah, der die Schule ohne Abschluss verließ. 2005 spielte das noch eine Rolle im Wahlkampf: »Ob du Bücher kennst oder nicht, wir wählen dich«, sangen damals seine Anhänger als Retourkutsche auf die Anfeindungen aus dem gegnerischen Lager, ihm fehle die Bildung für das Präsidentenamt. 2017 fielen diese Argumente nicht mehr; Weah hat das Abitur nachgeholt und 2011 einen Betriebswirtschaftsmaster in Florida draufgepackt.
Wie er zu seinem Vermögen gekommen ist, wissen alle: über hoch dotierte Verträge als Profi. Sein karitatives Engagement schon zu damaligen Zeiten macht ihn der Korruption für viele unverdächtig. Sein schwerstes Spiel hat er vor sich: Nicht weniger erwarten seine Anhänger von ihm, als das bitterarme Land in eine prosperierende Zukunft zu führen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1074743.king-george.html