- Sport
- Antisemismusskandal italienischen Fußball
Lazio Rom: 50.000 Euro Strafe für Anne-Frank-Aufkleber
Das Urteil fiel für den italienischen Fußballklub milder aus, als die Anklage gefordert hatte
Rom. Der italienische Fußballklub Lazio Rom muss wegen antisemitischen Verhaltens seiner Fans eine Geldstrafe von 50.000 Euro zahlen. Ein Gericht des italienischen Fußballverbands FIGC verurteilte Lazio zu der Strafe, wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Die Richter blieben damit unter der Forderung der Anklage, die zusätzlich dafür plädiert hatte, Lazio zwei Ligaspiele vor leeren Rängen spielen zu lassen.
Lazio-Fans hatten am 22. Oktober während eines Heimspiels gegen das Team von Cagliari Calcio aus Sardinien Aufkleber mit Beschimpfungen gegen Juden und Fans gegnerischer Mannschaften in die Südkurve des Olympiastadions geklebt. Daneben standen antisemitische und homophobe Sprüche. Ein Stickermotiv zeigte das von den Nazis verfolgte und im KZ Bergen-Belsen getötete jüdische Mädchen Anne Frank im Trikot des Stadtrivalen AS.
Die Aktion hatte zu großer Empörung über Italien und die Sportwelt hinaus geführt. Auch in Deutschland waren in der Vergangenheit ähnliche Sticker aufgetaucht.
Die Aktion hatte zu großer Empörung über Italien und die Sportwelt hinaus gesorgt. Insgesamt wurden 20 Anhänger im Zusammenhang mit der Aktion identifiziert. Gegen 13 von ihnen wird wegen rassistischer Diskriminierung aufgrund der Verbreitung beleidigenden und antisemitischen Materials ermittelt. Agenturen/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.