Autofahrer stehen länger im Stau
Neue Untersuchung zeigt, wie sehr sich die Verkehrssituation im vergangenen Jahr verschlechtert hat
Berliner Autofahrer haben im vergangenen Jahr durchschnittlich 44 Stunden im Stau verbracht. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Verkehrsdatenanbieters Inrix. Deutsche Stau-Hauptstadt war mit 51 Stunden München. In Hamburg und Stuttgart waren es wie in Berlin 44 Stunden.
In Berlin wurde der dramatischste Anstieg von Staustunden verzeichnet: Im Jahr 2016 waren es noch 38 Stunden pro Autofahrer gewesen. Der Untersuchung zufolge liegt das auch an großen Bauprojekten zur Verbesserung der Infrastruktur in der Hauptstadt, etwa der Ausbesserung der Fahrbahnbeläge auf den Autobahnen 100 und 113.
Die vielen Staus verursachen demnach auch hohe Kosten: 2017 seien es laut der Untersuchung in Berlin rund 6,9 Milliarden Euro gewesen. Die Studienmacher erklären das mit dem hohen Verkehrsaufkommen und der Größe der Stadt. Die verkehrsreichste Straße Berlins war die B 96 zwischen den U-Bahnhöfen Kaiserin-Augusta-Straße und Platz der Luftbrücke in Tempelhof-Schöneberg. Besonders am Morgen sei hier viel los, hieß es.
Wie unzufrieden Autofahrer über die Situation auf den Straßen Berlins sind, hatte bereits die Online-Untersuchung ADAC Monitor 2017 »Mobil in der Stadt« gezeigt: Demnach sind Autofahrer, die regelmäßig in Berlin unterwegs sind, nicht nur Parkraumangebot im Stadtgebiet unzufrieden, sie ärgern sich auch über das Baustellenmanagement in der Stadt, über hohe Parkgebühren sowie über das Verhalten der Radfahrer und über die nicht vorhandene Staufreiheit.
Die Kosten, die Staus direkt und indirekt für Autofahrer verursachten, beliefen sich der Analyse von Inrix zufolge deutschlandweit auf 80 Milliarden Euro, pro Fahrer also auf rund 1770 Euro. Darunter leide auch die Wirtschaft. Wie ein Sprecher sagte, hat das Auswirkungen auf Geschäfte, Handwerker und den Lieferverkehr. Insgesamt analysierte Inrix für die Studie 1360 Städte in 38 Ländern. dpa/nd
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