Erfurt. Die Zahl der über das Renteneintrittsalter hinaus berufstätigen Menschen ist in Thüringen stark gestiegen. Waren im Juni 2007 erst 1393 Arbeitnehmer im Alter ab 65 Jahren sozialversicherungspflichtig beschäftigt, waren es im Juni 2017 bereits 5594. Das teilte die regionale Arbeitsagentur auf dpa-Anfrage mit. Deutlich zugenommen hat den Angaben zufolge auch die Zahl der sogenannten Minijobber. Die mit bis zu 450 Euro im Monat entlohnten Arbeitsplätze waren im Juni 2007 für 15 613 Männer und Frauen im Rentenalter eine Einkommensquelle, zehn Jahre später waren es 24 278. »Ein Drittel der Unternehmen, in denen rentenberechtigte Mitarbeiter arbeiten, versuchen, diese auch länger im Unternehmen zu halten«, erläuterte Kay Senius, Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt - Thüringen der Agentur für Arbeit. Für den Sozialverband VdK ist die Zunahme der Menschen, die im Rentenalter noch arbeiten, ein deutliches Anzeichen für den Anstieg der Altersarmut. Grund seien gebrochene Erwerbsbiografien nach der Wende und häufig Tätigkeiten im Niedriglohnsektor. dpa/nd