nd-aktuell.de / 27.02.2018 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 4

Geschäftsmann

Personalie

Simon Poelchau

Ob Warren Buffett jetzt besonders spendabel gegenüber wohltätigen Organisationen sein wird? Denn seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway konnte vergangenes Jahr einen Gewinn von 65,3 Milliarden US-Dollar verbuchen. Und da dem 87-jährigen Börsen-Guru noch knapp ein Drittel des Unternehmens gehört, bedeutet dies einige Extramilliarden auf seinem privaten Konto.

Das »Forbes«-Magazin taxierte Buffett mit einem Privatvermögen von geschätzten 86,9 Milliarden US-Dollar zuletzt auf Platz drei der Liste der reichsten Männer der Welt - gleich hinter Amazon-Gründer Jeff Bezos (124,3 Milliarden US-Dollar) und Bill Gates (91,9 Milliarden US-Dollar). Dabei verbindet Buffett mit dem Microsoft-Gründer nicht nur das unvorstellbar dicke Sparbuch. Sie möchten beide auch bekannt sein für ihren Altruismus. Gates und Buffett initiierten 2010 die »The Giving Pledge«-Kampagne (englisch für »Das Versprechen, etwas herzugeben«), mit der sie Superreiche animieren wollen, einen Teil ihres Reichtums für wohltätige Zwecke zu spenden.

So richtig kann sich Buffett nun über die eingespielten Milliarden nicht freuen. »Nur 36 Milliarden Dollar stammen aus Berkshire-Operationen«, heißt es in einem Brief an die Berkshire-Hathaway-Mitaktionäre, denen »Das Orakel von Omaha« schrieb, wie der in der größten Stadt des US-Bundesstaates Nebraska geborene Buffett aufgrund seines legendären Gespürs für lohnende Börsenspekulationen genannt wird. 29 Milliarden US-Dollar hat Buffett der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump zu verdanken.

Und von diesem hält der Unterstützer der US-Demokratin Hillary Clinton wenig. »Ich habe wirklich nie einen anderen Geschäftsmann kennengelernt, der mit seinen Pleiten angibt«, machte Buffett sich über Trumps mangelnde Erfolge als Unternehmer lustig. Doch als dieser schließlich gewählt war, verstummte der Börsenguru. »Ich bin nicht im Geschäft, irgendeinen Präsidenten anzugreifen, und ich denke auch nicht, dass ich das sollte«, rechtfertigte sich Buffett. Er macht eben lieber Geschäfte an der Börse.