Nordrhein-Westfalen bleibt das attraktivste Bundesland für Fernsehproduktionen. Mit 30 Prozent Marktanteil sei im Jahr 2016 in Nordrhein-Westfalen mehr produziert worden als in den anderen wichtigen Produktionsländern Bayern, Berlin und Hamburg zusammen, wie aus einer am Dienstag in Köln vorgestellten Studie des Dortmunder Medienforschungsinstituts Formatt hervorgeht.
2016 wurde demnach ein Spitzenwert von 313 000 Produktionsminuten für nordrhein-westfälische Unternehmen erreicht. Dies entspreche einem Anteil von 42 Prozent der gesamten TV-Auftragsproduktion in Deutschland, sagte der Leiter des Formatt-Instituts, Horst Röper. Für die Studie hatte er die Film- und Fernsehproduktion in Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2015 und 2016 mit den Zahlen aus anderen Bundesländern verglichen.
Schwerpunkt der Produktion im einwohnerstärksten Bundesland sind laut der Studie Entertainment-Beiträge. NRW habe vor allem vom Boom der Doku-Soaps profitiert, hieß es. In diesem Genre kamen zwei Drittel der Produktionsminuten aus Nordrhein-Westfalen. Die Nachfrage habe sich deutlich zu den relativ günstig zu produzierenden Entertainment-Genres wie Doku-Soaps, Shows, Game- und Talkshows verschoben. Die einst dominanten Informationsgenres kämen nur noch auf gut ein Viertel der Gesamtproduktion. Allerdings weisen der Studie zufolge auch die journalistischen Langformate mit Dokumentationen und Reportagen in den beiden Untersuchungsjahren 2015 und 2016 mit rund 100 000 Sendeminuten Spitzenwerte auf. epd/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1083783.wo-das-fernsehen-zu-hause-ist.html