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Mehr Chance als Konkurrenz
Tomas Morgenstern findet es gut, Langzeitarbeitslosen eine Perspektive zu geben
Dass die lähmende Zeit der Massenarbeitslosigkeit auch in Brandenburg überwunden ist, ist eine Errungenschaft. Das gilt, selbst wenn für viele einst Betroffene die Rückkehr ins Arbeitsleben erkauft ist mit befristeten Verträgen und bisweilen grenzwertig niedrigen Einkommen. Denn auf der Habenseite steht doch für die meisten von ihnen auch ein Gewinn an Selbstachtung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Rund 90 000 Brandenburger haben keinen Job, von wirklicher Vollbeschäftigung, wie gern behauptet, kann so aber keine Rede sein. Zumal rund die Hälfte dieser Menschen langzeitarbeitslos, also mindestens ein Jahr ohne sozialversicherungspflichtiges Einkommen ist. Viele derer, die in dieser Falle schon länger festsitzen, langjährige ALG-II-Empfänger, gelten als schwer vermittelbar.
Brandenburg will möglichst vielen Menschen Wege aus der Langzeitarbeitslosigkeit ebnen. Das Land profitiert dabei vom guten Wirtschaftsklima ebenso wie vom immer lauter werdende Ruf nach qualifiziertem Personal. Die Wiedereingliederung von Menschen, die lange ohne Job waren, erfolgt häufig über Fördereinrichtungen und einfache Arbeiten. Das sind oft Jobs, mit denen sie regionalen Betrieben das Leben schwermachen. Würde man gemeinsam in die Ausbildung der Leute investieren, wäre ihnen und der Wirtschaft wohl mehr gedient.
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