»Widerständig und solidarisch im Alltag - Organize!« Unter diesem Motto zogen am Montagabend mehrere Tausend Menschen durch den Wedding. Zu dem Protest hatte das antikapitalistische Bündnis »Hände Weg vom Wedding« aufgerufen, das seit 2012 zu der jährlichen Demonstration am 30. April in diesem Stadtteil mobilisiert. Laut Veranstalter nahmen in diesem Jahr 4000 Menschen an der Demonstration teil. Die Teilnehmer kritisierten unter anderem mehrere Neubauprojekte im Kiez sowie Polizeikontrollen, die in sogenannten Gefahrengebieten in Wedding durchgeführt werden.
Auf Hausdächern bekundeten Aktivisten ihre Solidarität mit dem Aufzug. In einem Kurzbericht erklärte das Bündnis: »Besonders beeindruckend waren die vielen Familien mit Kindern, die sich in einem eigenen Block ab Leopoldplatz der Demonstration anschlossen.« »Hände Weg vom Wedding« wird von vielen politischen, aber auch sozialen und international ausgerichteten Initiativen unterstützt. Das Bündnis will auch in Zukunft weiter die Nachbarschaft zusammenbringen. Dazu soll ein Kiezhaus als Anlaufstelle in Wedding aufgebaut werden.
Nach Polizeiangaben verlief der Aufzug »nahezu störungsfrei«. Einzige Vorkommnisse seien die Vermummung einzelner Demonstrationsteilnehmer, das Abbrennen von Pyrotechnik auf einem Hausdach entlang der Aufzugsstrecke, ein Stein- und Flaschenwurf auf ein Fahrzeug und das Zeigen von verbotenen Fahnen gewesen. Dazu sei ein Verdächtiger identifiziert worden, hieß es.
Kurdische Fahnen sollten unterdessen auch auf der »Revolutionären 18-Uhr-Demonstration« in Kreuzberg gezeigt werden, die nach Redaktionsschluss dieser Seite begann.