Experten für rechte Gewalt sollen umstrittene Todesfälle begutachten

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfurt. Landtagspolitikerinnen der rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen fordern im Kampf gegen rechte Gewalt eine erneute Überprüfung umstrittener Todesfälle nach dem Vorbild Berlins und Brandenburgs. In mindestens sieben bekannten Thüringer Fällen sähen Opferberatungsstellen ein rechtes Tatmotiv, hieß es in einer Mitteilung der Fraktionen der drei Regierungsparteien am Dienstag. Offiziell seien diese jedoch nicht von staatlicher Seite als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt. Es gehe um Verbrechen aus den 1990er und den frühen 2000er Jahren. Eine solche Überprüfung sei ein wesentlicher Schritt für die Erfassung und Aufarbeitung rechter Gewalt. »Und eine solche sind wir den Opfern rechter Gewalt, aber auch deren Hinterbliebenen schuldig«, wie es in der Mitteilung der Sprecherin für Antifaschismus, Katharina König-Preuss (LINKE), sowie der SPD- und Grünen-Sprecherinnen gegen Rechtsextremismus, Diana Lehmann und Madeleine Henfling, heißt. In anderen Bundesländern gebe es bereits Beispiele, wie eine wissenschaftliche Neuüberprüfung aussehen könne. Erst am Montag wurde bekannt, dass in Berlin sechs Tötungsverbrechen aus früheren Jahren nachträglich von Polizei und Wissenschaft als Taten mit rechtsextremistischer Motivation eingestuft worden sind. Zuvor hatte das Zentrum für Antisemitismusforschung die Fälle erneut untersucht. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -