Trinkwasser aus der Leitung ist hierzulande der beste, einfachste, am genauesten kontrollierte Durstlöscher und auch der preiswerteste. Aber in vielen Regionen gibt es bei der Jahresabrechnung oft ein unerfreuliches Erwachen. In den vergangenen Jahren sind die Preise laut einer aktuellen Auflistung um durchschnittlich 25 Prozent gestiegen.
Dies ist mal nicht der normale kapitalistische Profit-Wahnsinn, bei dem private Anbieter aus dem Markt das Mögliche herausholen. Die Wasserversorgung ist meist in kommunaler Hand. Tatsächlich geben die Anbieter ihre gestiegenen Kosten weiter. Das Grundwasser wird zunehmend durch Nitrateinträge, Gülle oder Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft belastet. Die Versorger müssen tiefer oder ganz neue Brunnen bohren und neue technische Reinigungsverfahren einsetzen. Sie kritisieren zu Recht, dass sie zunehmend zu Reparaturbetrieben degradiert werden. Und die Verbraucher müssen es bezahlen, während die Verursacher von Politik und Behörden geschont werden. Dabei geht es weniger um die einzelnen Landwirte als um die Agrarchemieindustrie, die bei der Entwicklung von Wirkstoffen die Auswirkung auf unsere Trinkwasservorkommen sicher nicht freiwillig berücksichtigen wird. So gesehen ist es doch wieder der normale umweltzerstörerische kapitalistische Profit-Wahnsinn.