Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am Montag vor seinem Wohnsitz in Dahlem eine Gedenktafel für den jüdischen Vorbesitzer einweihen. Das teilte das Bundespräsidialamt auf seiner Homepage mit. Die 1913 erbaute Villa war 1926 von dem jüdischen Kunstperlenfabrikanten Hugo Heymann erworben worden, der das Haus im Februar 1933 verfolgungsbedingt wieder verkaufte, wie der Berliner Historiker Michael Wildt dem Berliner »Tagesspiegel« sagte. Wildt war an einem Gutachten zu der Villa beteiligt, das seinerzeit Bundespräsident Joachim Gauck in Auftrag gegeben hatte. Wildt ist Professor an der Berliner Humboldt-Universität für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt Nationalsozialismus. Der Historiker betonte, das Ehepaar Hugo und Maria Heymann hätte sich Ende 1932, Anfang 1933 mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten und der sich abzeichnenden Judenverfolgung zum Verkauf ihres Hauses entschlossen. Allerdings scheiterten sie anschließend bei dem Versuch zu emigrieren. Hugo Heymann starb den Angaben zufolge einen Tag nach seiner Verhaftung durch die Gestapo im Juni 1938. Seine Frau Maria überlebte als Nicht-Jüdin den Krieg. epd/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1089954.steinmeier-weiht-gedenktafel-ein.html