Trump dreht am Rad

Martin Ling über die USA und die militärische Option für Venezuela

Donald Trump ist ein Anhänger simpler Strategien: Mauerbau zu Mexiko gegen Migration, Zölle auf die Produkte der »Handelspartner« gegen mangelnde Wettbewerbsfähigkeit, Steuersenkung für die Reichen gegen die Armut. Insofern sind die Berichte durchaus glaubwürdig, dass der US-Präsident in Bezug auf das kriselnde Venezuela gleich mehrfach die schlichte Frage in den Raum gestellt haben soll: Warum nicht einfach einmarschieren? Zumal Militärinterventionen der USA in der Vergangenheit und in der Gegenwart immer Teil des außenpolitischen Arsenals der Weltmacht waren und sind, auch wenn der bis dato letzte direkte Einmarsch im eigenen »Hinterhof« auf die Jahreswende 1989/90 in Panama datiert. Dieses Mal rieten die Präsidentenberater wegen unkalkulierbarer Risiken ab.

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro darf sich durch die Enthüllungen aus den USA bestätigt fühlen. Immer wieder hat er auf Umsturzversuche aus Washington verwiesen, richtig viel Resonanz gab es dafür nicht. Maduro hat an der internen Front vor allem mit einer von Hyperinflation und Mangelwirtschaft gekennzeichneten Krise zu kämpfen, deren Lösung nicht in Sicht ist. Aber in diesem Punkt hat Maduro fraglos recht: »Niemals wird eine Intervention des US-Imperiums eine Lösung für Venezuelas Probleme sein.« Trump ist diese Ansicht freilich schnurzpiepegal.

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