nd-aktuell.de / 09.07.2018 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 13

Ferienzeit hilft beim Wassersparen

Sachsen-Anhalt meldet trotz anhaltender Trockenheit keine Engpässe

Halle. Trotz der langanhaltenden Trockenheit gibt es derzeit in den meisten Regionen Sachsen-Anhalts keine Probleme mit der Trinkwasserbereitstellung, gaben mehrere Wasserverbände im Land bekannt.

In Sachsen-Anhalt liegt die Versorgung mit Trinkwasser in kommunaler Hand. Der Bedarf deckt sich nach Angaben des Umweltministeriums zu zwei Dritteln aus Grund- und zu einem Drittel aus Oberflächenwasservorkommen. Doch die aktuell positive Nachricht gilt nicht überall. Mancherorts sind Tiefbrunnen und Talsperren nicht auf Dauer gefüllt. Das bekommen vor allem die Menschen im Südharz zu spüren.

In der Region um Allstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz) musste der Wasserverband Südharz das Trinkwasser beschränken. Es sei bis auf Weiteres verboten, Gärten und Sportplätze zu bewässern, Autos zu waschen oder Pools zu befüllen, teilte der Verband mit. Nur so sei eine dauerhafte Versorgung gesichert.

Im Norden Sachsen-Anhalts gaben unter anderem die Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH und die Wasserverbände Stendal-Osterburg sowie Klötze Entwarnung. »Es wird zwar mehr verbraucht als sonst, aber es gibt noch keine Engpässe«, sagte ein Sprecher des Trink- und Abwasserzweckverbands Havelberg. Auch die Stadtwerke in Wittenberg und Halle äußerten keine Bedenken. Bei der Landesgartenschau in Burg laufe die Bewässerungstechnik auf Hochtouren, sagte ein Gärtner. Wiesen und Blumen seien gut versorgt.

Der Grund für die größtenteils entspannte Lage sind die Niederschläge des vergangenen Jahres. »Wir zehren vom Regen und Schnee aus Herbst und Winter«, erklärte der Geschäftsführer des Wolmirstedter Wasser- und Abwasserzweckverbandes, Björn Spiering. Das Grundwasser speichert die Niederschläge. Talsperren und Tiefbrunnen sind bis in die Sommermonate hinein versorgt.

Natürlich sollte man immer sparsam sein, verlautete aus dem Wasserzweckverband »Saale-Fuhne-Ziethe« in Bernburg. Im Mai und Juni sei der Wasserverbrauch in der Region - wie auch andernorts - wegen der Hitze gestiegen. Viele Menschen bewässerten ihre Gärten in dieser Zeit oder füllten die heimischen Schwimmbecken.

Nach Schätzungen des Verbands entspannt sich die Lage im Juli und August aufgrund der Ferienzeit, in der viele Menschen in den Urlaub fahren. Derzeit werden in der Region täglich zwischen 8000 und 9500 Kubikmeter Wasser verbraucht. Das ist nach Verbandsangaben mehr als üblich. dpa/nd