nd-aktuell.de / 28.07.2018 / Kultur / Seite 16

Hommage an eine böse Saat

Im Wendejahr 1989 begleitet Regisseur Uli M. Schueppel fünf Wochen lang »Nick Cave and The Bad Seeds« auf ihrer Tour durch Nordamerika - ein kräftezehrender Balanceakt von Auftritt zu Auftritt, unterwegs im Tourbus und im Backstagebereich, beim Soundcheck und live auf der Bühne. Momente der Langeweile wechseln sich ab mit denen absoluter Poesie.

Schueppel hält all das in sprödem Schwarzweiß mit der 16mm-Kamera fest und wird zum stillen Beobachter der sechs Musiker, unter ihnen der deutschstämmige Gitarrist Blixa Bargeld. Dabei gelingt ihm eine faszinierende Intimität, der man sich kaum entziehen kann.

Des Atems beraubt folgt man vor allem Frontmann Nick Cave, dem zerbrechlichen Geschichtenerzähler, bei dem die umjubelten Momente im Scheinwerferlicht die trüben Schatten der realen Tourwelt kaum vertreiben können.

Anlässlich des Konzerts von Nick Cave in der Berliner Waldbühne bietet die Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen und das Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V. im Rahmen der erfolgreichen Reihe »Filmspotting« einen filmischen Rückblick in die frühen Jahre der Band. Im Anschluss steht Regisseur Schueppel dem Publikum für allerlei Fragen zur vollen Verfügung. nd

Filmspotting: The Road to God Knows Where am 30. Juli um 19 Uhr in den Räumlichkeiten des Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V., Potsdamer Straße 2. Berlin-Tiergarten