Offenbach. Nach dem bisher heißesten Tag des Sommers geht das große Schwitzen im August weiter. Tief »Juli« bringt subtropische Luft von Süd- und Südwesteuropa. In der Nacht zum Mittwoch kam es vor allem in Sachsen, Sachsen-Anhalt und im Norden Brandenburgs zu Gewittern mit Starkregen. Dennoch fielen die Temperaturen vielerorts nicht unter 25 Grad. »Wir hatten eine sehr heiße Nacht«, sagte eine DWD-Meteorologin am Morgen. Besonders warm war es in Jeßnitz bei Leipzig mit 28,5 Grad.
Die größte Hitze herrschte am letzten Julitag in Bernburg (Sachsen-Anhalt) mit 39,5 Grad. Das ist der höchste Wert, der seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Sachsen-Anhalt gemessen wurde und deutscher Rekord für 2018. Hohe Temperaturen gab es am Dienstag auch im fränkischen Kitzingen (39 Grad), Demker bei Stendal (38,7), im thüringischen Artern (38,2), im baden-württembergischen Bad Mergentheim (38,3) und Regensburg (38,2). Sogar auf der Ostseeinsel Poel war es 37,1 Grad warm.
Der Juli dürfte als fünftwärmster seit Messungsbeginn verbucht werden - nach 2006, 1994, 1983 und 2010. Auch war er der zweitsonnigste seit 1951. Die Sonne schien im Schnitt mehr als 300 Stunden.
Die Trockenheit macht sich auch an Flüssen und Seen bemerkbar. Im Fränkischen Seenland in Bayern wird seit Wochenende kein Donauwasser mehr in den Rothsee im Landkreis Roth gepumpt, so das Wasserwirtschaftsamt Ansbach. Die von Niedrigwasser bedrohten nordbayerischen Flüsse Rednitz, Regnitz und Main müssen daher mit Wasser aus dem Rothsee und dem Brombachsee im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gespeist werden. Zuletzt hatte das Amt vor drei Jahren zu dieser Maßnahme greifen müssen - aber nur für wenige Tage und man musste auch deutlich weniger Wasser aus den Seen abfließen lassen. Die Behörden reagieren damit auf das Niedrigwasser in der Donau. Am Sonntag war dort die Abflussmenge auf weniger als 140 Kubikmeter pro Sekunde gesunken. Von der Schwelle an wird kein Wasser mehr in den Rothsee übergeleitet.
Der Elbe-Wasserstand am Pegel Dresden ist am Dienstag unter 47 Zentimeter gefallen und nicht mehr messbar. Die Sächsische Dampfschiffahrt GmbH musste alle Fahrten einstellen. Die Situation werde stündlich geprüft, auch lokale Gewitter im Einzugsgebiet des Flusses könnten schnell für mehr Wasser sorgen. Für Donnerstag gebe es eine positive Prognose aus Tschechien, Staustufen und Kaskaden dort sorgten regelmäßig für Schwankungen an den sächsischen Pegeln. Normal sind in Dresden zwei Meter. dpa/nd
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