Am Freitagabend wurde es unangenehm für den AfD-Politiker Stephan Reuken. An einem Badesee bei Jarmen wurde der Landtagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern von einem Besucher des in der Nähe stattfindenden Konzerts der Gruppe Feine Sahne Fischfilet [1]erkannt. Laut Polizeimeldung forderte der Besucher ihn auf, den Ort zügig zu verlassen, da sonst »etwas passieren« würde.
Der Politiker und seine Begleiterin ergriffen daraufhin die Flucht, wurden aber von einer Gruppe von Menschen bis in die Jarmener Innenstadt verfolgt, die laut Polizei »vermutlich dem linken Spektrum zuzuordnen« sei. Der Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Anklam hat Ermittlungen wegen Nötigung aufgenommen.
Die Band »Feine Sahne Fischfilet« richtet das Festival »Wasted in Jarmen« zum dritten Mal aus. Neben Musik geht es bei dem Festival auch um politische Themen. Feine Sahne kündigte einen Erfahrungsbericht aus der Seenotrettung im Mittelmeer an. Die Band will »trotz aller Partystimmung« für eine bessere Welt mobilmachen und in dem ländlichen Mecklenburg-Vorpommern für Themen wie Rassismus und Faschismus sensibilisieren.
Das Festival und die Band stehen immer wieder unter Beschuss. Vor einem Konzert in Demmin Anfang Mai sollen Rechtsextreme durch einen gezielten Brandanschlag versucht haben, den Auftritt zu verhindern. Während des Festivals in Jarmen kam es ebenfalls zu mehreren Zwischenfällen. Nachts rief eine Menschengruppe »Sieg Heil« und versuchte, Festivalbesucher einzuschüchtern. Am ersten Tag des Festivals haben Neonazis mehrere Zelte mit einer Art Gülle übergossen.