Zeit zum Aufstehen
Sahra Wagenknecht stellt ihre lang erwartete Sammlungsbewegung vor
Berlin. An diesem Dienstag ist es soweit - das Datum für den lang erwarteten, umstrittenen, von manchen befürchteten offiziellen Start der linken Sammlungsbewegung ist heran. Auf einer Pressekonferenz am Vormittag in Berlin werden die Initiatoren Sahra Wagenknecht, Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, Bernd Stegemann, Autor und Dramaturg, die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) und der frühere Grünen-Vorsitzende Ludger Volmer die Bewegung »Aufstehen« vorstellen, ihre Ziele verkünden und den Kreis ihrer Mitstreiter benennen. Über Monate hinweg war vor allem über prominente Unterstützer spekuliert worden; Namen wie Rudolf Dressler von der SPD oder Antje Vollmer von den Grünen sind inzwischen bekannt.
Am Montag rief eine Gruppe von Sozialdemokraten, darunter Mitglieder der unlängst gegründeten »Progressiven Sozialen Plattform«, Gleichgesinnte dazu auf, sich der Bewegung anzuschließen. Die Entwicklung der SPD gehe in eine falsche Richtung, die Erneuerung drohe erneut zum leeren Versprechen zu werden, stellen die Unterzeichner der Erklärung fest - neben Simone Lange auch der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow und der Historiker Peter Brandt. »Jetzt gibt es das Momentum. Das Bedürfnis der Menschen nach einer starken vereinten Linken ist groß, das Vertrauen in die etablierten Mitte-links-Parteien schrumpft dagegen immer weiter«, so die Unterzeichner, die darauf verweisen, dass die Zahl der Unterstützer der »Aufstehen«-Plattform sich der 100 000-Grenze nähert.
Wie eine dem »nd« exklusiv vorliegende Auswertung von YouGov-Befragungsdaten zeigt, stufen sich Sympathisanten Wagenknechts in der Regel als links ein, gehören überdurchschnittlich oft der Gruppe der Geringverdiener an und sind politisch besonders stark interessiert. nd
Seiten 2, 3 und 4
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.