Unten links

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Kaum etwas liebte der geneigte Großstädter so sehr wie einen Umzug - in mancher Stadt war dies derart Volkssport, dass ein Antrag auf Eintrag ins immaterielle Kulturerbe vermutlich höhere Chancen gehabt hätte als das deutsche Brieftaubenwesen. So richtig zur Hochform lief dabei vorzugsweise auf, wer den Zeitpunkt seiner Ortsveränderung auf die Monate November bis Februar legte, da man sich ob der Tatsache, mit wie immer viel zu schwer gepackten Bücherkisten nicht in trüb-trauriger Dunkelheit ausgerutscht zu sein, nur deshalb freuen konnte, weil man gerade in eine Hinterlassenschaft der »Tauben der Straße« getreten war. Wahrlich, Umzüge konnten Freundeskreise bilden. Also rückbilden. Oder in der Fähigkeit, beim Vernehmen von »Umzug« zügig auf Durchzug zu schalten. Ohne Aufzug reichte das immer noch für Heldengeschichten, später. Heute wird dem alten Brauch nur noch selten gefrönt. Welterbetitel auch futsch. Und viele einstige Helfer stellen sich gleich ganz taub. stf

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