nd-aktuell.de / 23.11.2018 / Unten links / Seite 1

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Dass Donald Trump ein Freund der Pressefreiheit ist, dürfte sich herumgesprochen haben. Man soll ja Freunden gelegentlich die Wahrheit ins Gesicht sagen, und niemand schleudert den Medien die kritische Meinung so sympathisch offen entgegen wie Trump. Jetzt hat das Weiße Haus neue Regeln für Pressekonferenzen erlassen, die das Verhältnis weiter aufheizen werden. Jeder Reporter darf nur noch eine Frage stellen, außer: Der Präsident erlaubt eine Zusatzfrage. Der Ansatz ist begrüßenswert, aber ausbaufähig. Denn warum müssen diese Journalisten überhaupt eigene Fragen stellen? Besser wäre es doch, wenn der Präsident selbst die zulässigen Fragen ausarbeitet. Diese werden dann zuverlässigen Reportern in die Hand gedrückt oder - noch besser - unter den Berichterstattern meistbietend versteigert. Die Pressetermine würden kaum Zeit kosten, denn Trump müsste nicht mehr erscheinen. Sein Sprecher würde auf jede Frage antworten: »Make America great again.« Alles andere ist sowieso Redundanz. wh