Berlin. Die Hilfsorganisation »Off Road Kids« beklagt eine dramatische Situation junger Obdachloser. Der massive Wohnungsmangel in Deutschland verschärfe auch die Lage junger Menschen, die obdachlos werden, rapide, teilte die im baden-württembergischen Bad Dürrheim ansässige Organisation am Dienstag mit. Deren Aussichten auf eigenen Wohnraum seien minimal. Trotzdem sei es im vergangenen Jahr gelungen, bundesweit 400 Jugendliche dauerhaft unterzubringen. Das seien allerdings 20 Prozent weniger als 2017, heißt es im Jahresbericht 2018. Es gebe nahezu keine Wohnplätze mehr für junge Volljährige, die auf der Straße sitzen. Eine Verbesserung sei nicht in Sicht. Daher sei es »höchste Zeit, dass die Kommunen mehr Wohnraum schaffen«, sagte der Vorstandssprecher der Stiftung, Markus Seidel. Auch die Arbeitsstunden von Streetworkern hätten sich pro Fall von durchschnittlich 75 auf 112 Stunden erhöht. Mehr als 9000 Beratungstermine und über 45 000 Arbeitsstunden verzeichneten die Sozialarbeiter im vergangenen Jahr. Die Hilfsorganisation erreicht die jungen Menschen bundesweit im Internet über sofahopper.de oder direkt vor Ort in Berlin, Dortmund, Frankfurt, Hamburg und Köln, wie es hieß. Seit 1993 seien rund 5300 Straßenkinder, Ausreißer und junge Obdachlose unterstützt worden. Die Organisation finanziert sich nach eigenen Angaben vor allem aus Spenden. epd/nd
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