nd-aktuell.de / 15.05.2019 / Politik

Kommt uns nicht mehr in die Tüte

Mehrheit der Bevölkerung spricht sich für ein sofortiges Verbot von Einweg-Plastiktüten aus

Berlin. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist einer Umfrage zufolge für ein sofortiges Einweg-Plastiktüten-Verbot. Wie die »Augsburger Allgemeine« berichtet, haben sich 73 Prozent der mehr als 5.000 vom Meinungsforschungsinstitut Civey befragten Bürger bundesweit dafür ausgesprochen, Einwegtüten aus dem Verkehr zu ziehen. 50,7 Prozent hatten auf die Frage, ob Deutschland sofort ein Verbot von Plastiktüten einführen sollte, mit »Ja, auf jeden Fall« geantwortet. Weitere 22,3 Prozent antworteten mit »Eher ja«, schreibt die Zeitung .

Ende vergangener Woche hatte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ein solches Verbot gefordert. Nur damit könne man die ungebrochenen Müllexporte in Entwicklungs- und Schwellenländer eindämmen. Er sagte damals ebenfalls der »Augsburger Allgemeinen«, das geplante Verbot von Plastik-Strohhalmen allein genüge nicht: »Deutschland sollte nicht auf Europa warten und Einweg-Plastiktüten sofort verbieten.« Müller verwies auf Plastiktüten-Verbote in Afrika. »Was Ruanda, Kenia und Uganda können, müssen wir auch schaffen.«

Der Umfrage zufolge gibt es unter den Anhängern fast aller Parteien eine Mehrheit für ein Plastiktüten-Verbot. Besonders klar ausgeprägt sei diese mit 91 Prozent bei den Grünen-Wählern. Aber auch die Anhänger von Union, SPD, LINKEN und FDP wollten die Einwegtüten mehrheitlich abschaffen - nur bei AfD-Wählern findet sich keine Mehrheit für den Müller-Vorstoß. Hier halten sich die Unterstützer und Gegner eines Verbots von Einwegtüten grob die Waage. Für die Umfrage wurden zwischen dem 10. und 14. Mai 5.008 Teilnehmer in Deutschland befragt. Agenturen/nd