Man darf dem Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen nicht vorwerfen, er täusche die Öffentlichkeit bewusst mit Zahlentricksereien. Er hat beispielsweise nicht mit dem durch Superreiche verzerrten Durchschnittswert operiert, als er am Mittwoch vorrechnete, die Mieten in Brandenburg seien deutlich bescheidener gestiegen[1] als die Haushaltseinkommen. Präsentiert wurde absolut korrekt der mittlere Wert, bei dem extrem geringe und gerade auch extrem hohe Einkommen aus gutem Grund nicht berücksichtigt sind.
Aber was hilft es Senioren mit äußerst bescheidener Rente oder Arbeitern, die nur Niedriglöhne erhalten, wenn sie erfahren, dass ihre Miete vergleichsweise moderat angehoben wurde und dass sie - statistisch betrachtet - jetzt angeblich sogar günstiger wohnen? Es hilft ihnen gar nichts, wenn sie mehr bezahlen müssen und nicht wissen, wie sie das machen sollen. Die Familie, die im Berliner Umland eine Bleibe sucht, hat auch nichts davon, wenn kommunale oder genossenschaftliche Wohnungen dort durchaus noch bezahlbar sind, aber einfach nicht zu bekommen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1123013.wohnen-konkret-in-der-klemme.html